Ruth Müller für weitere sechs Jahre ins Kirchenparlament der bayerischen Landeskirchegewählt. - Foto: Anita Frischhut
Landshut/Bayern – pm (09.12.2025) „Six more years“ freute sich Ruth Müller, als sie vom Wahlleiter am Sonntagabend den Anruf erhielt, dass sie wieder ins Kirchenparlament der bayerischen Landeskirche gewählt wurde. Die Landessynode besteht aus 108 Synodalen, von denen 89 gewählt werden, die restlichen 19 werden aus Wissenschaft, theologischen Fakultäten, Politik und Gesellschaft delegiert oder berufen.
Müller, die seit 25 Jahren im Kirchenvorstand der Rottenburger Dreieinigkeitskirche ehrenamtlich tätig ist und im Dekanat Landshut seit 2013 Präsidin ist, ist es wichtig, dass in der Landessynode auch die Stimme des ländlichen Raums und der Diaspora vertreten ist. „Wir erfahren gerade große Umbrüche – nicht nur in Politik und Gesellschaft, sondern auch in der Kirche“, so Müller. Sinkende Mitgliederzahlen bedeuten sinkende Einnahmen und ziehen damit die Frage der Verteilung von Mitteln – sowohl personell als auch finanziell – nach sich. Und dabei wäre es in einer Zeit, wo sich immer mehr Menschen mit existenziellen Fragen zur Zukunft beschäftigen, noch wichtiger, dass es Räume und Begegnungsmöglichkeiten gibt, wo man sich generationenübergreifend begegnen und austauschen kann, um die Meinung der eigenen Blase zu hinterfragen. „Soziale Netzwerke im digitalen Raum ersetzen keine soziale Begegnung, kein Miteinander und niemals das Gefühl, das Verstehen im Auge des Gegenübers aufblitzen zu sehen“, so Müller.
Am 2. Adventssonntag haben rund 13.000 Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher aus rund 1.500 evangelischen Gemeinden gewählt und konnten so demokratisch über die Zukunft ihrer Kirche mitbestimmen. Ruth Müller freut sich über das große Vertrauen der Kirchenvorstände und Pfarrer*innen im Dekanat Landshut, das auch den gesamten Landkreis Dingolfing und Teile der Landkreise Kelheim, Straubing und Rottal-Inn umfasst. „Es ist eine besondere Ehre, Synodale unserer bayerischen Landeskirche sein zu dürfen“, so Müller.
Gleichzeitig bedauert sie es sehr, dass – aufgrund der neu zugeschnittenen Wahlkreise - Dekanin Dr. Nina Lubomierski nicht mehr in der Landessynode vertreten sein wird. „Ich bedanke mich bei unserer Dekanin für die gemeinsame Arbeit in den vergangenen sechs Jahren und habe oft erlebt, wie sehr ihre klare Haltung und Persönlichkeit in ganz Bayern geschätzt wurde und habe viel von ihr lernen dürfen“, zieht Müller ein Fazit ihrer ersten sechs Jahre in der Synode.

