
Mit zwei kräftigen Schlägen und ohne Bierverlust war das Fass um 12:38 Uhr durch OB Alexander Putz angezapft. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (18.04.2025) Der Termin liegt zwar schon ein paar Tage zurück, erhält allerdings permanent mehr Aktualität: Wie schmeckt das Bier zur 639. Landshuter Frühjahrsdult, die in zwölf Tagen auf der Grieserwiese beginnt? Um das herauszufinden, fand die traditionelle Bierprobe des Landshuter Brauhaus im Rauchensteiner auf der Mühleninsel statt. Kurzum: Das Festbier, bei dem es sich um das Hochzeitsbier handelt, hat die Probe mit Bravour bestanden.
Mit zwei konzentrierten Schlägen zapfte Oberbürgermeister Alexander Putz das Fass an und verkündete froh gelaunt „o'zapft is“. Reihum füllten sich die Krüge, um den ersten Schluck zu kosten. Brauhauschef Hans Eller, die Stadträte des Dultsenats, die Organisatoren des Marktamtes, die Festwirte Franz und Franzl Widmann, Alexander Tremmel sowie Christian „Buchi“ Buchner, die Vertreter der Schausteller sowie Stiftsprobst Monsignore Dr. Franz-Josef Baur nahmen das Festbier auf die weltliche und geistliche Probe. Das Fazit war einhellig: Der Gerstensaft schmeckt.
„Der Oberbürgermeister hat die Aufgabe, das Bier zu probieren und zu entscheiden, ob es schmeckt und ausgeschenkt werden darf“, fasste Alexander Putz seine Rolle bei der Bierprobe zusammen. Sein Qualitätsurteil viel absolut positiv aus: „Es schmeckt“.

Auf eine friedliche und fröhliche Dult. Das Festbier wurde hoch gelobt. Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer (rechts neben OB Putz) war Ehrengast der Bierprobe.
Brauhaus Vertriebsleiter Thomas Nagel hatte zur Bierprobe ein besonderes Schmankerl dabei und das Fass mit unfiltriertem Hochzeitsbier gefüllt, was dem Festbier mit 5,6 Prozent Akohol, genau genommen handelt es sich um ein Märzen, einen besonders aromatischen und sanften Geschmack verleiht.
Da das Brauhaus in Landshut über keine eigene Braustätte mehr verfügt wurde es wieder in kollegialer Zusammenarbeit mit der Brauerei Wittmann eingebraut. Der Sud wird sechs Wochen vor der Dult begonnen, so bekommt das Festbier seine perfekte Reifezeit und wird erst kurz vor dem Ausschank filtriert. So entwickeln sich die typischen bitteren und süßen Malz- und Hopfenaromen optimal.
Mit dabei waren auch Ehrengäste aus Österreich. Der Landeshauptmann des Landes Salzburg, Dr. Wilfried Haslauer, war in privater Mission in Landshut mit zwei Mitgliedern des Salzburger Landtages zu Gast. Natürlich ließ es sich Oberbürgermeister Alexander Putz nicht nehmen, den Salzburger Ministerpräsidenten zuerst ins Rathaus zum Eintrag ins Goldene Buch zu laden, um ihn anschließend zur Bierprobe einzuladen.

v. l.: Florian Kräh, Patricia Steinberger, Benedict Neumeier, Franzl Widmann, Florian Margezeder und Stefan Wimmer besprachen noch die letzten organisatorischen Details zur 639. Landshuter Frühjahrsdult.
Ob es an den Gästen aus Österreich lag, dass das 30 Liter Fass schon um 14.10 Uhr geleert war, oder an dem besonderen Aroma des ungespundeten Bieres, sei dahin gestellt. Jedenfalls dauerte der prominente Besuch um gut eine Stunde länger als geplant, was darauf schließen lässt, dass die bayerische Tradition auf fruchtbaren Boden bei den Nachbarn aus der Mozartstadt fiel.
Just als die letzte Halbe aus dem Fass gezapft war, schallte ein Ruf durch die Gaststube: „Etz hob wida koans“, rief Christian „Buchi" Buchner aus. Seinem Durst wurde prompt Abhilfe geleistet, denn ab jetzt stand Flaschenbier bereit.
So wurde quer über die Tische auf eine schöne Landshuter Frühjahrsdult angestoßen und Stiftsprobst Dr. Baur um seinen Einfluss bei Petrus für ein frühlingshaftes, sonniges Wetter gebeten. Die Vorfreude bei allen Beteiligten ist riesig. Denn nun geht es nach dem langen Winter mit den Festen wieder los. Gerade die Dult bietet Lebensqualität nach typisch bayerischer Couleur, bei der sich die Leute wieder treffen, damit sie friedlich und fröhlich die Verrücktheit der Welt in bayerischer Normalität erleben können.

