Landshut - pm (09.10.2024) Zum Welthospiztag werfen wir einen besonderen Blick auf die wertvolle Arbeit der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im Kinder- und Jugendhospizdienst. Sie begleiten Kinder mit lebensverkürzenden Krankheiten und entlasten deren Familien in schwierigen Zeiten.
Zwei dieser außergewöhnlichen Frauen, Maria Baumer (Name von der Redaktion geändert) (55) und Silvia Kastl-Schemmerer (69), teilen ihre Erfahrungen und Einblicke in dieses herausfordernde, aber erfüllende Ehrenamt. Ein Ehrenamt mit Herz Maria Baumer, Bürokauffrau und Mutter zweier gesunder Kinder, entschied sich bewusst für die Hospizarbeit: „Mir ist eine sinngebende Tätigkeit wichtig - gerade diese Kinder haben es verdient, ihnen Aufmerksamkeit, ein bisschen Ablenkung zu schenken und die Eltern ein wenig zu entlasten.“
Auch Silvia Kastl-Schemmerer, ehemalige Erzieherin, Mutter eines Sohnes und Oma von zwei Enkelkindern, widmet ihre Zeit Familien in schwierigen Situationen. Ihr Antrieb: „Wissen, dass ich etwas Sinnvolles tue.“ Nach ihrer Pensionierung absolvierte sie eine umfangreiche Ausbildung im Rahmen des Celler Modells, um die notwendigen Qualifikationen für diese Tätigkeit zu erlangen. Sie unterstreicht: „Ehrlichkeit, Authentizität und Empathie sind die wichtigsten Eigenschaften, die man als Hospizbegleiterin mitbringen sollte.“
Ein typischer Tag als Hospizbegleiterin Der Alltag in der Hospizarbeit ist individuell und hängt von den Bedürfnissen der jeweiligen Familie ab. Maria Baumer beschreibt ihren wöchentlichen Besuch bei einer Familie: „Je nachdem, was die Familie braucht, spiele ich mit dem kranken/behinderten Kind, dem Geschwisterkind oder verbringe Zeit mit ihnen in der Natur.“ Manchmal übernimmt sie auch Fahrdienste oder kümmert sich um die Kinder, während die Eltern Arztgespräche führen. In diesen kleinen, aber bedeutsamen Momenten liegt für Maria die Erfüllung: „Es gibt meinem Leben zusätzlichen Sinn und Zufriedenheit, anderen helfen zu können.“
Silvia hingegen schöpft Kraft aus der Dankbarkeit und dem Vertrauen, das ihr entgegengebracht wird: „Das positive Feedback, die Offenheit der Angehörigen und des kranken Kindes, dass ich komme, gibt mir Energie.“ Emotionale Balance finden Die emotionale Herausforderung in der Hospizarbeit ist unbestreitbar. Beide Frauen betonen die Bedeutung des Austauschs mit anderen Ehrenamtlichen und der Supervision, um schwierige Erlebnisse zu verarbeiten. Silvia Kastl-Schemmerer beschreibt ihren Ansatz, um mit belastenden Situationen umzugehen: „Durchatmen, Gefühle zulassen und reflektieren. Und manchmal hilft einfach auch ein Spaziergang in der Natur oder eine Tasse Kaffee.“ Maria Baumer betont ebenfalls, wie wichtig der Kontakt zu anderen Helferinnen ist: „Wichtig für mich sind die Gespräche mit den anderen ehrenamtlichen Hospizhelferinnen.

