Neun Minuten und 43 Sekunden: Jesse Koskenkorva legt für David Zucker vor, der zum 1:0 einschießt. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (13.01.2025) Einen Tag vor Vollmond tickten die Kufen in der Fanatec Arena anders. Der EV Landshut spielte gegen Ravensburg vor 4.063 Zuschauern auf, wie es sich für ein Siegerteam gehört, konnte aber nur einen Punkt nach Hause fahren. Alleine das Torschussverhältnis von 46:21 zeigt die Dominanz der Gastgeber. So waren es letztendlich unnötige Strafminuten und Gegentore, mit denen der EVL zuerst in die Overtime und dann ins Penaltyschießen gezwungen wurde. Auch die Polizei hatte einiges zu berichten.
Mit den Ravensburg Towerstars (58 Punkte) und dem EV Landshut (56) standen sich zwei Tabellennachbarn gegenüber. Mit einem Sieg wäre der EVL an den Oberschwaben vorbei gezogen. In den ersten zehn Minuten schob Heiko Voglers Team einen regelrechten Dauerangriff auf das Tor der Gäste. Doch der Erfolg stellte sich erst in der zehnten Minute ein, als David Zucker ein Überzahlspiel für den EVL erfolgreich für das schon lang ersehnte und verdiente Tor nutzte.
16 Minuten und 31 Sekunden: Erik Jinesjö Karlsson macht für Ravensburg den 1:1-Ausgleich.
Die Ravensburger waren trotz der Landshuter Überlegenheit nicht zu unterschätzen. So war es Erik Jinesjö Karlsson, der ebenfalls im Powerplay für den 1:1-Ausgleich sorgte. Das Tor war verdient, aber der Spielstand entsprach nicht der Qualität des Landshut Spiels. Ein 3:1 oder gar 4:1 wäre gerecht gewesen.
So war es das zweite Drittel, in dem der EVL wieder für Gerechtigkeit im Torverhältnis sorgte. Zuerst lochte David Stieler in der 36. Minute ein und 14 Sekunden vor Drittelschluss Tor Immo. So war mit dem Stand von 3:1 das Gemüt der Landshuter Fans wieder beruhigt und die Hoffnung auf Sieg programmiert.
39 Minuten und 46 Sekunden: Tor Immo verwandelt mit seinem 3:1 den Landshuter Fleiß ins 3:1 für den EVL.
Aber das letzte Drittel sollte diese Hoffnungen wieder vernichten. Während der EVL am Ravensburger Schlussmann Ilya Sharipov scheiterte, bezwangen bei den Towerstars Robbie Czarnik und Nickolas Latta Jonas Langmann und seine Abwehr. 3:3 hieß es nach der Schlusssirene. Aus Landshuter Sicht ein enttäuschendes Resultat in einer überlegenen Partie und Torschussbilanz während des gesamten Match.
53 Minuten und 16 Sekunden: Ernüchterung für den EVL als Robbie Czarnik für Ravensburg zum 2:3 aufholt.
So ging es in die Overtime in der beide Mannschaften Überzahlspiele nicht nutzen konnten und letztendlich fünf Minuten ohne Torerfolg gespielt wurde. Jetzt musste die Entscheidung im Penaltyschießen getroffen werden, in dem Nicholas Hutchison, Tor Immo und Yannick Wenzel am Ravensburger Keeper scheiterten, aber Fabian Dietz für die Towerstars den entscheidenden 3:2 Treffer zum Zwei-Punkte-Erfolg setzen konnte.
58 Minuten und zwei Sekunden: Nickolas Latta legt sich für Ravensburg den 3:3-Ausgleich auf die Kelle.
So bleibt Ravensburg in der Tabelle (60 Punkte) als Fünfter vor dem EVL (57). Elf Spieltage stehen noch auf dem Programm und es kann sich noch viel ändern. Beachtliches zeigen die Rosenheimer Starbulls, die aus den letzten fünf Spielen zwölf Punkte gezogen haben, Ravensburg und d'Weidner mit jeweils elf Punkten aus fünf Spielen. Der EV Landshut brachte es auf „nur“ sieben Zähler.
Als nächstes geht es für den EVL am Freitag (17.01.) ins oberfränkische Selb, ehe am Sonntag, 19. Januar, die Blue Devils Weiden in Landshut auf dem Eis stehen.
Stimmung: Der Ravensburger Fanblock noch vor dem Vorfall mit dem Becherwerfer.
Noch unangenehmer als für den EVL verlief das Spiel für die Einsatzkräfte der Polizei. Das Eishockeyspiel verlief aus polizeilicher Sicht zwar überwiegend friedlich. Aber im ersten Drittel hatten es die Beamten mit einem brennenden Aschenbecher zu tun, der nicht ohne größerem Schaden gelöscht werden konnte. Es wird von vorsätzlicher Brandstiftung ausgegangen. Auf einer Toilette im Bereich der Ravensburg-Fans brachte ein Unbekannter ein Graffiti an. Der verursachte Schaden liegt im dreistelligen Bereich.
Das Handy scheint wichtiger zu sein als das Spiel, nachdem Ravensburger Fans das Stadion verlassen hatten.
Ein Becherwerfer aus dem Gästeblock traf im ersten Drittel einen anderen Zuschauer. Als die Beamten den Becherwerfer kontrollieren wollten, leistete er Widerstand und erhielt Unterstützung durch eine weitere Person. Das ging soweit, dass die Polizei Pfefferspray einsetzen musste. Zwei Personen und ein Polizeibeamter wurden dadurch leicht verletzt und vom Rettungsdienst erstversorgt. Als dem 21-jährigem Becherwerfer Hausverbot erteilt wurde, solidarisierten sich weitere Ravensburg-Fans mit ihm und verließen zum Ende des zweiten Drittels das Stadion und reisten ab. Der 21-Jährige bekommt eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
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Alle Ergebnisse vom 36. Spieltag:
EC Bad Nauheim |
Dresdner Eislöwen |
2 - 3 (SO) |
Eisbären Regensburg |
EHC Freiburg |
6 - 4 |
Krefeld Pinguine |
Eispiraten Crimmitschau |
3 - 0 |
Selber Wölfe |
Starbulls Rosenheim |
2 - 4 |
EV Landshut |
Ravensburg Towerstars |
3 - 4 (SO) |
EC Kassel Huskies |
ESV Kaufbeuren |
3 - 0 |
Lausitzer Füchse |
Blue Devils Weiden |
0 - 4 |
Die aktuelle Tabelle, sortiert nach Punkten pro Spiel:
Platz |
Mannschaft |
Spiele |
Punkte |
Punkte pro Spiel |
Tor +/- |
---|---|---|---|---|---|
1. |
Dresdner Eislöwen |
38 |
79 |
2.08 |
23 |
3. |
Krefeld Pinguine |
36 |
67 |
1.86 |
42 |
2. |
EC Kassel Huskies |
37 |
68 |
1.84 |
32 |
4. |
Starbulls Rosenheim |
36 |
65 |
1.81 |
25 |
5. |
Ravensburg Towerstars |
35 |
60 |
1.71 |
14 |
6. |
EV Landshut |
35 |
57 |
1.63 |
22 |
7. |
EHC Freiburg |
36 |
57 |
1.58 |
4 |
9. |
ESV Kaufbeuren |
36 |
51 |
1.42 |
-24 |
8. |
Lausitzer Füchse |
37 |
52 |
1.41 |
-12 |
10. |
Eisbären Regensburg |
36 |
47 |
1.31 |
-16 |
11. |
Blue Devils Weiden |
35 |
45 |
1.29 |
-13 |
12. |
EC Bad Nauheim |
36 |
40 |
1.11 |
-17 |
13. |
Eispiraten Crimmitschau |
36 |
37 |
1.03 |
-39 |
14. |
Selber Wölfe |
37 |
34 |
0.92 |
-41 |
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