
26 Minuten und 37 Sekunden: Da staunt Bad Nauheims Torwart, als ihm David Zucker das 1:0 ins Netz einschlägt. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (01.02.2025) So unspektakulär das gestrige Spiel des EVL gegen Bad Nauheim begann, so spektakulär endete es. Es war wieder alles geboten, was echtes Eishockey ausmacht. Spannung bis um Ende, wer den Sieg und die Punkte erringt. Der EVL jedenfalls hat nun aus den vergangenen fünf Spielen zehn Punkte geholt und bewegt sich in der Tabelle – würde man es in der Börsensprache ausdrücken – seit sieben Partien seitwärts auf Platz sechs.
Mit dem Tabellenelften Bad Nauheim war ein machbarer Gegner vor 3.657 Fans zu Gast am Gutenbergweg. Aber so richtig in Trab kam eine der beiden Mannschaften. Außer einem chancenreichen aber ergebnislosen Alleingang von Linus Brandl kurz vor der Schlusssirene auf Tor von Gerald Kuhn, war nicht viel los.

An Torschüssen mangelt es dem EVL nicht, aber an der Auswertung in Torerfolgen.
Der Dritteltrasch fiel daher sehr ernüchternd aus. Saftlos, kraftlos, mutlos, ideenlos waren die passenden Adjektive für das erste Drittel, das ohne Tore und ohne Strafzeiten vonstatten ging. Gelobt wurde die Fairness beider Teams auf dem Eis.
Im zweiten Drittel brachte der EV Landshut mehr Dampf und Tempo in die Fanatec Arena. In der 27. Minute sorgte David Zucker für den Führungstreffer der Gastgeber, gut fünf Minuten später ließ Jesse Koskenkorva im Landshuter Powerplay nichts anbrennen und sorgte für das 2:0. So war ein kleines Polster hergestellt, das die Fans beruhigt durchatmen und wohlgesonnen, optimistisch in das letzte Drittel blicken lies.

40 Minuten und 38 Sekunden: Brent Aubin überlistet Landshuts Verteidigung zum 2:1-Anschlusstreffer.
Aber Eishockey lebt von der Leidenschaft und dem Wechselbad der Gefühle. Es waren gerade mal 34 Sekunden im Schlussdrittel gespielt, da schlossen die Gäste mit einem Treffer von Brent Aubin zum 1:2 auf. Bad Nauheim witterte immer wieder seine Chancen aber Landshuts Abwehr parierte mit Schlussmann Jonas Langmann stets gekonnt.
Heiko Voglers Truppe war mit 44 Torschüssen ganz klar überlegen, aber an der finalen Durchsetzungskraft scheiterte es, wie schon so oft. Die Stimmung im Stadion war blendend, die Fans feuerten ihr Team regelrecht in Richtung des Bad Nauheimer Tors nach vorne und die Uhr begann zu ticken. So zog Bad Nauheim seinen Jocker, nahm Keeper Gerald Kuhn zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und stürmte aufs Landshuter Tor. Die Taktik ging auf und Taylor Vause schoss 51 Sekunden vor der Schlusssirene zum 2:2-Ausgleich ein.

Oft fehlt es nur an Zentimetern, um die der Puck das Tor verpasst.
So rettete sich Bad Nauheim schon mal einen Punkt, aber wer mit zwei Zählern den Abend beschließt, das musste nun die Overtime im Spiel drei gegen drei entscheiden. Der EV Landshut erspielte sich sieben Torschüsse, Bad Nauheim „nur“ zwei. Wieder gelang es dem EVL nicht, sein Können mit Erfolg zu krönen.
Die Geduld der Fans wurde noch weiter gespannt. Wer wird das Penaltyschießen für sich entscheiden? Die ersten drei Duelle gingen unentschieden aus, bis Verteidiger Nick Pageau sein Team und die Fans erlöste. Er überlistete Bad Nauheims Torwart und sorgte für den umjubelten Zwei-Punkte-Sieg.

Den entscheidenden Penalty verwandelt Verteidiger Nick Pageau.
In der Tabelle bleibt für das Landshuter Team alles beim alten und bei Platz sechs. Bemerkenswertes leisteten am gestrigen Spieltag die Blue Devils aus da Wein, die zu Hause Tabellenführer Dresden nach Overtime 6:5 besiegten und sich immer stärker im Feld der Pre-Playoff-Teams festigen. Federn lassen musste allerdings Rosenheim beim Tabellenletzten in Crimmitschau lassen.
Nun blickt die Eishockeywelt gespannt auf den morgigen Sonntag, wenn Landshut um 17 Uhr in Rosenheim zum Derby aufläuft.
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Alle Ergebnisse vom 42. Spieltag:
|
Lausitzer Füchse |
EHC Freiburg |
3 - 2 |
|
|
EV Landshut |
EC Bad Nauheim |
3 - 2 (SO) |
|
|
Eispiraten Crimmitschau |
Starbulls Rosenheim |
3 - 2 |
|
|
Krefeld Pinguine |
EC Kassel Huskies |
3 - 4 (OT) |
|
|
Selber Wölfe |
ESV Kaufbeuren |
3 - 2 |
|
|
Eisbären Regensburg |
Ravensburg Towerstars |
3 - 5 |
|
|
Blue Devils Weiden |
Dresdner Eislöwen |
6 - 5 (OT) |
Die aktuelle Tabelle sortiert nach Punkten pro Spiel:
|
Platz |
Mannschaft |
Spiele |
Punkte |
Punkte pro Spiel |
Tor +/- |
|---|---|---|---|---|---|
|
1. |
Dresdner Eislöwen |
42 |
87 |
2.07 |
30 |
|
2. |
EC Kassel Huskies |
42 |
78 |
1.86 |
39 |
|
3. |
Krefeld Pinguine |
42 |
76 |
1.81 |
41 |
|
4. |
Starbulls Rosenheim |
42 |
73 |
1.74 |
25 |
|
5. |
Ravensburg Towerstars |
41 |
71 |
1.73 |
22 |
|
6. |
EV Landshut |
41 |
69 |
1.68 |
29 |
|
7. |
Lausitzer Füchse |
43 |
64 |
1.49 |
-11 |
|
8. |
ESV Kaufbeuren |
42 |
59 |
1.40 |
-27 |
|
10. |
Blue Devils Weiden |
41 |
56 |
1.37 |
-11 |
|
9. |
EHC Freiburg |
42 |
57 |
1.36 |
-15 |
|
11. |
Eisbären Regensburg |
42 |
52 |
1.24 |
-27 |
|
12. |
EC Bad Nauheim |
42 |
51 |
1.21 |
-14 |
|
13. |
Selber Wölfe |
42 |
43 |
1.02 |
-37 |
|
14. |
Eispiraten Crimmitschau |
42 |
43 |
1.02 |
-44 |
Galerie:


